193.htm

500 Drachmai / 8.8.1955

P 193

Vorderseite

Bueste des Sokrates (ΣΩΚΡΑΤΗΣ), einer der beruehmtesten Philosophen der Griechen

Druckerei: ΙΔΡΥΜΑ ΤΡΑΠΕΖΙΣ ΤΗΣ ΕΛΛΑΔΟΣ (Druckerei der Bank von Griechenland)

Sokrates wurde um 470 v. u.Z. als Sohn eines Steinmetzes und einer Hebamme in Athen geboren; es war die Zeit
des Perikles und der Peloponnesischen Kriege. Er war ein grosser Lehrer von Ethik und Tugend und hatte eine
besondere Art zu lehren; er brachte seine Zuhoerer mittels Frage und Antwort dazu, ihre Erkenntnisse selbst zu
finden. Er war davon ueberzeugt, das Richtige und Wahre muesse nicht den Menschen beigebracht werden, sondern
schlummere in ihnen und man muesse ihnen nur helfen, es zu finden. Seine beiden beruehmten widerspruechlichen
Aussagen: "Ich weiss, dass ich nichts weiss" und "Niemand ist weiser als Sokrates" gaben und geben noch heute
unerschoepflichen Stoff, ueber ihn und seine Ueberzeugungen nachzudenken. Er selbst hinterliess nicht ein einziges
Schriftstueck; seine Lehre wurde durch seine Schueler, hauptsaechlich Platon, weitergegeben. Verurteilt wegen
Verfuehrung der Jugend und Missachtung der alten Goetter wurde er 399 v. Z. zum Trinken des Schierlingstrankes,
eines Pflanzengiftes, verurteilt.

Rueckseite

Apostel Paulus auf dem Areopag von Athen.
Die Bildunterschrift lautet: ΟΜΙΛΙΑ ΤΟΥ ΑΠ. ΠΑΥΛΟΥ
ΕΙΣ ΤΟΝ ΑΡΕΙΟΝ ΠΑΓΟΝ
(Rede des Apostel Paulus auf dem Areopag in Athen)

Der Areopag (Huegel des Ares) ist eine Erhebung mitten in Athen, direkt neben der Akropolis, auf
dem im Altertum der Rat des Adels tagte. Zur Zeit des Apostel Paulus war es der Gerichtsplatz.
Laut Bibel bringt Paulus den Athenern hier die Kunde vom Christlichen Gott. Der Stein links ist ein
Altar; darauf steht: ΤΟ ΑΓΝΟΣΤΟ ΘΕΟ (der unbekannte Gott). Paulus bezieht sich (psychologisch
sehr geschickt...) in seiner Rede auf diese Worte und erklaert seinen Zuhoerern, dass SEIN Gott
genau dieser unbekannte Gott sei, dem die Athener offensichtlich sowieso schon lange huldigten...
Er gewinnt hier einige neue Anhaenger fuer seine Lehre, aber er muss auch Spott ueber sich ergehen lasssen, als er von der Auferstehung der Toten spricht.

Die Abbildung auf dem Schein ist offensichtlich nach einem Gemaelde entstanden (heute im Athener Rathaus?). Es gibt auch eine Briefmarke mit fast identischen Details.

Serien- und Kennnummern

Gesamtauflage: ca. 70 000 000	Serien- Buchstaben	Serien- Nummern	Kenn- Nummern
Gesamtauflage: ca. 70 000 000	Α, Β, Γ, Δ, Ε, Ζ, Η	01, 02... 10	000001... 999999

Eine detaillierte Auflistung der Serien- und Kennnummern aller Scheine von 1944 bis 1956 gibt es HIER